Weihnachtsbrief 2019 des Tierschutzvereins Altmühlfranken und Region Hesselberg e.v.

Das Jahr 2019 neigt sich dem Ende zu. Es ist Zeit, eine kleine Rückschau auf das vergangene Tierschutzjahr zu halten.

 

Das Weihnachtsfest und der Jahreswechsel liegen direkt vor uns. Vielerorts werden hektisch die letzten Vorbereitungen für die Festlichkeiten getroffen. Der ersehnte Schnee fällt dieses Jahr leider auch wieder aus. Doch überall leuchten die Lichter in den Fenstern und auf den Christbäumen, die Lichter, welche nicht nur die Kinderaugen zum Leuchten bringen. Auch unsere Augen als Tierschützer haben in diesem Jahr oft geleuchtet. Und oft ist dieses Leuchten auch erloschen und die Tränen haben das Licht gelöscht. Wir haben nahezu an die 120 Tier betreut. Hunde, Katzen, Vögel, Wildtiere vom Fuchs über die Feldmaus bis zum Maulwurf und viele Tiergattungen mehr.

Wir haben viel gesehen und erlebt. Tiere, welche in schlimmem Zustand zu uns kamen. Tiere, welche allein ohne unsere Hilfe nicht lebensfähig gewesen wäre. Viele dieser Mitgeschöpfe konnten wir retten und jede einzelne Rettung war ein echtes und tiefes, inneres Glück. Und man konnte dieses Glück am Leuchten unserer Augen sehen. Bei manchen Mitgeschöpfen kam jedoch jede Hilfe zu spät und wir mussten mit ansehen, wie nahe Tod und Leben beieinander liegen und dass man den Tod manchmal leider akzeptieren muss. Hier wurde das Leuchten unserer Augen oft von den Tränen gelöscht. Und häufig blieb auch keine Zeit zum Trauern, denn erneut sahen uns zwei hilflose Augen an, denen wir unsere ganze Zeit und Kraft widmen mussten und das Leuchten in den Augen kam zurück.

Dies alles wäre nicht möglich gewesen ohne treue und wertvolle Menschen, mit denen wir unsere wertvolle Arbeit verrichten und denen hier unser ganzer Dank gilt. Gemeinsam haben wir ein wichtiges Ziel erreicht und gemeinsam schauen wir optimistisch auf das neue Jahr, in dem wir auch wieder eine wichtige und wertvolle Arbeit leisten werden.

 

Was uns oft traurig macht ist die Achtlosigkeit der Menschen, welche unserem Mitgeschöpf Tier so wenig Beachtung und Respekt entgegenbringen. Wir wissen nicht, ob es ein Zeichen der Zeit ist, ein Zeichen einer Gesellschaft, in der sich so oft zeigt, dass man das wegwirft, was man nicht mehr brauchen kann. Sogar wenn es ein Tier ist. Was nicht mehr gebraucht wird, wird entsorgt. So erlebt man leider oft, dass die Zahl ausgesetzter Tiere in der Urlaubszeit rapide nach oben schnellt. Oder das zu Weihnachten Tiere verschenkt werden, welche ja auch im neuen Jahr Arbeit machen und die dann plötzlich lästig werden und die man dann wieder auf irgendeine Art und Weise abgeschafft. Dies ist ein Grund, weshalb unser Verein zu Weihnachten keine Tiere als Geschenk vermittelt.

Fassungslos macht uns auch täglich der Umgang mit den Tieren in der Massentierhaltungsindustrie. Dort wird das Tier nicht mehr als fühlendes, sensibles, Freude und auch Trauer empfindendes Individuum betrachtet. Ein Lebewesen welches Leid und auch Schmerz empfindet. Eine Industrie, wo artgerechte Haltung ein Fremdwort ist. Ein Faktor, wo ein lebendes Geschöpf nur eine kapitalträchtige Nummer ist. Ein Markt, welcher von uns als Verbraucher geregelt wird. Eben zu Festen wie Weihnachten, über dem als Inhalt des Festes die Begriffe Liebe, Freude, Frieden und Güte stehen, steigt die Zahl der Tiertötungen ins Millionenfache und das alleine in unserem reichen Lande, in dem auch ohne Tierleid eigentlich niemand hungern müsste, auch ohne tierische Produkte auf unseren Festtagstellern.

 

Unser Weihnachtswunsch wäre es, in ein neues Jahr zu gehen, in dem man unsere Hilfe so wenig wie möglich benötigt, ein neues Jahr, in dem man begreift, wie unendlich wertvoll jedes einzelne Leben ist. Es ist traurig, wenn ein Tier abgegeben werden muss, weil sein Besitzer krank geworden ist und er das Tier nicht mehr behalten kann. Oder wenn ein Tier verletzt wird und leiden muss. Es sind oft sehr ergreifende Gründe, welche ein Tier hilfebedürftig machen und hier tun wir alles dafür, um helfen zu können. Hier sehen wir auch unsere Aufgabe darin, den ehemaligen Besitzern das Bewusstsein zu geben, dass ihr Tier ein neues und gutes Zuhause bekommt.

 

Das oberste Ziel des Tierschutzes sollte sein, dass man uns nicht mehr bracht. Und wenn man uns braucht, sind wir gerne da und stehen mit Rat und Tat an Ihrer Seite.

 

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein glückliches und zufriedenes Weihnachtsfest, mit einem offenen und ehrlichen Leuchten in Ihren Augen und ein gesundes und zufriedenes Jahr 2020.  Frohe Weihnachten.

 

Ihr Tierschutzverein Altmühlfranken und Region Hesselberg e.V.